Päivi Räsänen / Foto: Soppakanuuna, wikimedia commons CC BY-SA 3.0
Die finnische Abgeordnete Päivi Räsänen hat mit einem Bibelzitat Familie und Ehe verteidigt. Dafür muss sich Räsänen nun vor Gericht verantworten. Für ihre Überzeugung droht der Finnin eine Haftstrafe.
Der Stein kam ins Rollen, als die Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands ihre offizielle Patrtnerschaft für die LGBT Veranstaltung »Pride 2019« bekanntgab. Ihre Kritik an dieser Entscheidung machte Räsänen daraufhin in den sozialen Medien öffentlich und fügte das Bild einer entsprechenden Bibeltextstelle an. Daraufhin leitete die Polizei eine Untersuchung, es folgten stundenlange Verhöre. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Christin, nur, weil sie ihre Überzeugung öffentlich vertreten hat. Für den Vorwurf der politischen Agitation und Hassrede droht Räsänen die Höchststrafe von zwei Jahren Gefängnis, mindestens jedoch eine Geldstrafe. Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation ADF International (Allianz für die Freiheit) für die Tagespost soll die Gerichtsverhandlung gegen Räsänen am 24. Januar stattfinden.
Päivi Räsänen ist fünffache Mutter, zudem Ärztin und leitete von 2011 bis 2015 das finnische Innenministerium. Sie ist bereit, für ihre christliche Überzeugung ins Gefängnis zu gehen. Obwohl anzunehmen ist, daß sie – selbst mit ihrem politischen Sachverstand als ehemalige Innenministerin – nicht mit derartig weitreichenden Folgen für einen Bibel-Tweet gerechnet hat.
Der Fall Räsänen ist keine regionale Petitesse. Sein Ausgang wird international beobachtet. Denn er wird ein Schlaglicht darauf werfen, wie es mit der freien Meinungsäußerung, insbesondere für Christen, in Europa bestellt ist. Fest steht schon jetzt, daß dieses Recht überall bedroht ist.
Trotz der drohenden Strafe blieb Räsänen unbeugsam. »Ich kann nicht akzeptieren, dass das Äußern meiner religiösen Überzeugungen eine Gefängnisstrafe bedeuten könnte«, wird Räsänen im Medienportal The European zitiert. »Ich halte mich nicht für schuldig, jemanden zu bedrohen, zu verleumden oder zu beleidigen. Meine Aussagen basierten alle auf den Lehren der Bibel über Ehe und Sexualität“, stellt die Finnin fest „Ich werde mein Recht, mich zu meinem Glauben zu bekennen, verteidigen, damit niemand sonst seines Rechts auf Religions- und Redefreiheit beraubt wird. Ich halte an der Ansicht fest, dass meine Äußerungen legal sind und nicht zensiert werden sollten. Ich werde nicht von meinen Ansichten abrücken. Ich werde mich nicht einschüchtern lassen, meinen Glauben zu verstecken. Je mehr Christen zu kontroversen Themen schweigen, desto enger wird der Raum für die Redefreiheit.
10 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Gut, dass das so deutlich ausgesprochen wird. In jeder Diktatur wird die Meinungsfreiheit beschnitten. Die Ideologie der politischen Korrektheit nimmt derart verzerrte formen auf allen Gebieten an, dass man Länder wie Ungarn als Sehnsuchtsziele auswählen wird. Traurige Feststellung. Traurig, dass das so viele hier geschehen lassen. Wir sehen das ja auch bei den Coronamaßnahmen, die die Freiheit im Denken und Handeln der Bürger mit Füßen treten.
Wie lautet denn das Bibelzitat, das man nicht öffentlich sagen oder schreiben darf?
Frau Räsänen hat aus der Apostelgeschichte 5,29 zitiert: „Deshalb sind es die Christen schuldig, der Obrigkeit untertan und ihren Geboten und Gesetzen gehorsam zu sein in allem, was ohne Sünde geschehen kann. Wenn aber der Obrigkeit Gebot ohne Sünde nicht befolgt werden kann, soll man Gott mehr gehorchen als den Menschen“
Ich bin Atheist und habe zum christlichen Glauben meine eigene Meinung. Denoch akzeptiere ich Menschen die einen bestimmten Glauben nachgehen. Zu jeden Glauben gehören auch bestimmte Schriften dazu. So auch die Bibel.
Und wenn jemand aus der Bibel zitiert dann ist das wie ein Lehrsatz verkünden wenn es im richtigen Zusammenhang steht.
Der Staat soll sich trennen von der Kirche dann kommt er auch nicht in Zwiespalt mit dem Gedankengut.
Das Wort , egal ob Christ oder Atheist , muss durch das Grundgfesetz geschützt werden.
Wer hetze verbreitet soll bestraft werden. Aber ist das Zitat Hetze auf den Staat? Meinen Greispruch hat Frau Räsänen ketzt schon.
Es ist unglaublich,was in diesem ehemaligen christlichen Lndern gescieht.
Warum geben Sie die Aussage von Frau Räsänen nicht wieder? Ich halte auch die Verteidigung unserer christlichen Werte in unserer Geselschaft für wichtig, kann aber eine Stellungnahme nur einnehmen, wenn ich die wörtliche Aussage und genaueren Umstände der Situation kenne.
Guten Tag, danke für Ihre Zuschrift. Frau Räsänens Stellungnahme können Sie dem Artikel entnehmen.
Also, ICH kann das dem Artikel NICHT entnehmen…
Das Gericht tagt am 24. Januar. Wo kann ich erfahren wie das Urteil war?
Das Urteil wird noch nicht sofort bzw. an diesem Tag gefällt, sondern voraussichtlich in ein bis zwei Monaten. Wir bleiben beim Thema dran.