Elmar Theveßen, Leiter des ZDF-Studios Washington / Foto: Olaf Kosinsky / Elmar Theveßen als Teilnehmer bei der Sitzung des ZDF-Fernsehrat am 29. Juni 2018 in Mainz / wikimedia commons/ CC BY-SA 3.0
Nachdem das amerikanische Oberste Gericht ein wegweisendes Urteil im Sinne des Lebensschutzes – und gegen Abtreibung – fällte, war die Schnappatmung des Staatsfunks vorprogrammiert. Ein Haltungssjournalist trieb es mit seiner Empörung gegen konservative Christen auf die Spitze.
Schon seit Ende Juni steht der Kommentar des ZDF-Korrespondenten Elmar Theveßen auf der Webseite des Senders. Es hat ein bißchen gedauert, bis durchsickerte, was Theveßen eigentlich meinte, als er in bezug auf das Abtreibungsurteil von der »Talibanisierung Amerikas« schrieb (siehe hier den Kommentar im Wortlaut). Es geht ja »nur« gegen Christen, scheint die herrschende Meinung beim öffentlich-rechtlichen Medienadel zu sein. Konservative christliche Gläubige zumal – die Lieblingsfeinde der links-grün schwingenden, »woken« Redaktionsblasen bei ARD & ZDF.
Das Oberste amerikanische Gericht hat die Rechte der Ungeborenen gestärkt gegen das in westlichen Ländern wie den Heiligen Gral angebetete Selbstbestimmungsrecht der Frau. Nach Jahrzehnten linker Liberalisierung schlägt das Pendel auch mal in die andere Richtung. Und Herr Theveßen ist entsetzt. Für »erzkonservative Republikaner«, raunt der stramm links gebürstete ZDF-Mann, sei das Urteil nur der Anfang. In deren Reihen befänden sich mehrheitlich »christliche Fundamentalisten« aus der evangelikalen und katholischen Kirche, die die Rechte der Frauen mit Füßen träten. Für Theveßen sind das alles »Radikale«, die mit dem Urteil die Bahn frei machen, um den Staat tief in die Privat- und Intimsphäre der Menschen eingreifen zu lassen.
Wie sich Millionen von ungeborenen Kindern fühlten, die seit der Abtreibungsliberalisierung 1973, ungebetene Eingriffe in ihrem unmittelbaren Lebensbereich mit dem Tod bezahlten, danach fragt Herr Theveßen freilich nicht. Die abgetriebenen Kinder können nicht reden und sie haben auch keine Lobby in einer Welt, in der mit dem Material toter Embryonen Geschäfte gemacht werden.
Für Theveßen kann die Stärkung des Lebensschutzes demzufolge nur den kulturellen Abgrund bedeuten. Denn vielleicht, so fragt er sich bang, wollen die »Fundamentalisten gleichgeschlechtliche Beziehungen und gleichgeschlechtlichen Sex ächten, vielleicht sogar kriminalisieren«?
Ganz bestürzt zeigt sich Theveßen, daß konservative Bürger dazu übergehen, auch noch ihre Kinder vor der Propaganda der LGBT-Lobby zu schützen wie in Florida. So ließ der hiesige Gouverneur Ron deSantis mehr als 40 Prozent der Textbücher an öffentlichen Schulen verbieten, weil sie für seinen Geschmack zuviel Werbung für den Regenbogen-Club machten.
Herr Theveßen ist einer ganz großen Verschwörung auf der Spur. So will er erfahren haben, daß in einigen Landkreisen Amerikas »bereits Bücher über den Holocaust, über den Rassismus in den USA und die Auswüchse des christlichen Fundamentalismus« verboten werden. Nachdem der ZDF-Journalist den antichristlichen Boden derart vorbereitet hat, schreitet er zur letzten großen Invektive und fragt: »Was bitteschön unterscheidet diese menschenverachtenden und scheinheiligen Ideologen noch von den Taliban? Nicht mehr allzu viel.«
Liebe ZDF-Redaktion, wie fühlt man sich dabei, zwangsweise Gebühren von gläubigen Menschen einzutreiben, um dieses abgepresste Geld zu benutzen, genau diese Menschen zu beleidigen und zu verfemen? Räumt bitteschön erst eure eigene Kloake auf.
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Natürlich gilt das Selbstbestimmungsrecht der werdenden Mutter. Ihr Problem ist – und es ist ein sehr komplexes Problem, daß sie dabei zu entscheiden hat, ob sie der Person, dem geistigen Wesen bei der Übernahme einen gesunden Körper geben kann. Hierbei hat die Mutter drei Gesichtspunkte zu berücksichtigen: 1) Ihre eigene Situation auch im Hinblick auf ihre Zukunft (finanziell, gesundes Leben während der Schwangerschaft, etc.) 2) den Gesichtspunkt des Kindes und 3) den Gesichtspunkt der Gesellschaft im Hinblick darauf, ob das Kind der Gesellschaft zur Last fallen könnte. Das große Fragezeichen ist in den meisten Fällen, ob ein gesunder Körper geboren wird, was man in der heutigen Zeit allerdings schon sehr früh verifizieren kann. Hilfreich könnte der Status des geistigen Wesens sein, das den Körper übernehmen will; ist das auf einem sehr hohem Niveau, würde das einen geschädigten Körper gar nicht nicht übernehmen. Jedoch was ist mit den Personen, die auf einem niedrigen Niveau leben und jeden Körper nehmen – egal was ist? Solange der Körper – normalerweise bei der Geburt – nicht übernommen wird, nimmt eigentlich keiner Schaden. Das Problem ist, daß viele Mütter auch Kinder haben wollen, obwohl schon offensichtlich ist, daß eine größere Körperschädigung vorliegt und damit in Kauf nehmen, daß sie sich unnötigerweise selbst aufopfern wollen, dem Kind möglicherweise ein nicht lebenswertes Leben geben und der Gesellschaft zur Last fallen werden. Das Kind hätte im nächsten Leben eine bessere Chance. Liegen diese negativen Möglichkeiten alle nicht vor, so muß sich das gesunde Kind entsprechend unserer Ethik immer des Schutzes durch die Mutter und der Gesellschaft sicher sein.
Wer bestimmt denn was unwertes Leben ist? Der Mutter von Bocelli wurde auch nahegelegt abzutreiben weil das Kind sehr wahrscheinlich körperlich geschädigt sein würde. Und er ist ein Schatz für die Gesellschaft.
Jeder Christ sollte wissen daß es alleine Gott zusteht über Leben & Tod zu entscheiden. Ethik & Moral liegen in seiner Hand.
Was das Menschliche angeht: wir sind so furchtbar gebildet aber immernoch zu dumm um zu verhüten. Ist mir ein Rätsel. Als wäre Gott schuld daß wir unseren Trieb nicht beherrschen.
Von welchem nächsten Leben sprechen sie? Meinen sie das in der Hölle oder das im Himmel? Ich kenne nur das: Es ist dem Menschen gesetzt zu sterben danach aber das Gericht!
Ich bin ausdrücklich für die Selbstbestimmung der Frauen, d. h. sie sollen souverän und ohne weitere Nachteile über ihren Körper selbst entscheiden dürfen.
Worum es mir geht, ist der Schreibstil dieses Herrn.
Ich werde nie seinen hasserfüllten Kommentar vergessen, den er am Abend nach der Stimmenauszählung bei der letzten Bundestagswahl gehalten hat.
Und diese Art der politischen Berichterstattung zieht sich durch sein gesamtes Journalistenleben. Leider gibt es im ÖRF noch mehr dieser Typen…