P. Francesco Giordano ist Diözesanpriester, Theologieprofessor und Direktor von Human Life International in Rom. Er wurde am 10. Januar 2009 zum Priester geweiht. Der gebürtige Franzose mit italienischen Wurzeln wuchs in Südafrika auf, danach lebte er mit seinen Eltern und zwei jüngeren Brüdern größtenteils in den Vereinigten Staaten. Im September 2005 ging er zurück nach Rom. P. Francesco hält einen BA in Geschichte von der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, einen MA in Literatur von der Universität in Chicago und seinen Doktortitel in Dogmatischer Theologie von der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom.
Initiative Christenschutz: Beschreiben Sie die Situation der Christen in Ihrem Land. Gibt es Einschränkungen des christlichen Lebens durch coronabedingte Massnahmen?
P. Francesco Giordano: Wir befinden uns in einem zweiten Lockdown. Als per Dekret die roten Zonen angekündigt wurden, da wurde jedem klar, dass Ostern ins Wasser fallen würde. Der Lockdown dauert bis Ostermontag (!) an. Meiner Meinung nach ist das eine klare Botschaft: die Regierung will nicht, dass die Menschen an diesen Feiertagen zusammenkommen. Es passiert schon das zweite Jahr in Folge.
Sehr viele Menschen sind darüber sehr verlängert, allerdings auch schon letztes Jahr war das der Fall. Nun ziehen die Maßnahmen immer mehr Abneigungen auf sich. Man muss Masken in der Messe tragen, sich vorher zu den Messen anmelden, Abstand halten…es ist alles untragbar!
Die Lage spaltet enorm. Die Menschen sind verärgert darüber. Zudem gibt es eine Menge Verwirrung, weil es verschiedene Maßnahmen wegen Corona gibt. Es gibt definitiv mehr Konsens darüber, dass die Masken mehr schaden als nützen. Allerdings ist es schwierig darüber zu reden, vor allem weil die Bischöfe den experimentellen Impfstoff loben.
Ich will damit nur sagen, dass es keinen Konsens gibt, auch nicht unter Leuten, die eigentlich auf derselben Seite stehen. Familien sind bei diesen Themen gespalten. Gemeinschaften. Es ist einfach eine schwierige Zeit.
Initiative Christenschutz: Haben Sie haben Sie irgendwelche Erfahrungen von Bischöfen in Italien die dagegen protestiert haben?
P. Francesco Giordano: Nein. Die Bischöfe sind durch die Bischofskonferenzen eingeschüchtert. Die Bischöfe versuchen normalerweise nur das zu tun, was der Papst sagt und sie halten sich einfach an die Regeln und einzelne Bischöfe äußern sich in diesem Zusammenhang nicht.
Wenn Gläubige sich wehren, glaube ich nicht, dass sie viel Unterstützung von den Bischöfen erwarten können. Es tut mir leid, das zu sagen. Ich denke aber schon, dass Zusammenschlüsse von Gläubigen entstehen sollten, um für die Religionsfreiheit zu kämpfen. Ja, schauen Sie sich die Pro-Life-Arbeit in Amerika an. Der Pro-Life-Marsch wurde nicht von den Bischöfen ins Leben gerufen, sondern von Graswurzel-Programmen, von denen ich denke, auch ein Widerstand gegen diese Einschränkung der Religionsfreiheit ausgehen muss.
Initiative Christenschutz: In Deutschland herrscht ein harter Lockdown, der vor Ostern noch einmal verschärft wurde. Gottesdienste werden ins Internet verlegt, Prozessionen abgesagt, nicht einmal das gemeinsame Singen ist erlaubt. Seit einem Jahr findet christliche Glaubenspraxis kaum mehr statt.
P. Francesco Giordano: Dieser Lockdown zu Ostern ist ein perfektes Beispiel dafür, wie besonders unsere großen Feste abgeschafft werden sollen. Was sagt das also über die Religionsfreiheit aus? Das Virus geht um, aber die Statistiken über die Todesfälle zeigen, dass es definitiv keine Beulenpest ist. Also fragen sich viele Menschen, ob diese Reaktionen nicht unverhältnismäßig sind. Und das ist eine korrekte Annahme. Die Regierung muss hier Rede und Antwort stehen: denn sie schließt Restaurants, Hotels, Geschäfte, Flugreisen, Reisen, die ganze Tourismusindustrie. Das ist die wirtschaftliche Wirkung.
Aber die wirtschaftlichen Folgen werden sich auch auf die Lebensweise auswirken. Die christliche Lebensweise und Lehre sind offen für jede Art von Wirtschaft. Letztendlich ist die Wirtschaft sogar eine Wirkung des Christentums, sie wurde von ihm hervorgebracht. Die Wurzel des Ökonomischen Denkens ist das christliche Denken. Und so, wenn man die Wirtschaft eines Landes beeinflusst, dann wird man auch das christliche Leben des Landes beeinflussen.
Initiative Christenschutz: Haben Sie noch eine Art abschließende Worte der Hoffnung für alle Leser für das Osterfest?
P. Francesco Giordano: Ostern ist in der Tat der Tag, die Botschaft, die größte Botschaft, die wir als Christen haben, mehr als Weihnachten selbst. Ostern wurde von Anfang an in der Kirche gefeiert, weil es der Sieg des Lebens über den Tod ist. Und das ist die größte Botschaft, die wir als Christen haben. Wenn wir den Tod bekämpfen können, dann hat nichts mehr einen Einfluss auf uns. Das ist die größte Hoffnung und die stärkste Botschaft, die wir haben. Der heilige Paulus sagt, dass man aus dem Bösen immer ein größeres Gutes hervorgeht. Also können wir das Böse als Chance nutzen, das Gute zu tun. Eine Menge von Ereignissen, die sich zugetragen haben, haben bewirkt, dass die Menschen näher zusammenkommen und haben dabei geholfen zu definieren, wer die Menschen sind und wo sie stehen. Wo Krieg herrscht, da gibt es auch Hoffnung und ich denke, Ostern ist ein ausgezeichneter Moment, sich an diese Wahrheit zu erinnern.
Pater Giordano, die Initiative Christenschutz dankt Ihnen für das Gespräch.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Danke für ihre Bemühungen!
Das gibt Hoffnung!
Thema Masken: Haben Türken in den Moscheen dieselben Auflagen mit Masken wie christliche Kirchen,
wird dort ebenso kontrolliert??