Noch nie war es so gefährlich, Christ zu sein. Laut neuesten Daten des überkonfessionellen Netzwerks Open Doors stieg die Zahl verfolgter Christen weltweit von 260 auf 340 Millionen Menschen. Trotzdem wird die verheerende Entwicklung für die Lage von Christen von der politischen Elite in Deutschland und der EU ignoriert und systematisch heruntergespielt. Eine wirksame Bewegung für christenfreundlichere Politik und eine christenfreundlichere Gesellschaft kann sich nur aus der Mitte der Gesellschaft formieren, sagt Sven von Storch im Interview.
Redaktion der Initiative Christenschutz (CS): Herr von Storch, das Christentum ist die größte der fünf Weltreligionen. Trotzdem verschlechtert sich die Lage der Christen weltweit dramatisch.
Sven von Storch: Die Christenverfolgung nimmt ohne Frage zu. Das sagen neueste Erhebungen der NGO „open doors“. In fast allen Teilen der Welt – von Indonesien bis Mexiko – müssen Christen Repressionen wegen ihres Glaubens befürchten. Gleichwohl muss man unterscheiden: Es gibt offenen Haß gegen alles Christliche, der sich in Vertreibungen, Folter und sogar Mord äußert. Und es gibt leider subtile bis unverhohlene Feindseligkeit auch in liberalen westlichen Demokratien gegen die christliche Familie, Werte, Traditionen und Überzeugungen.
CS: Woran machen Sie diese Feindseligkeit der Politik fest?
Sven von Storch: Die feindselige Skepsis gegenüber dem Christentum beginnt schon beim fehlenden Gottesbezug in der EU-Verfassung. Europa ist ein Verbund aus christlich geprägten Staaten. Selbst säkulare Nationen wie Frankreich können ihr historisches Erbe nicht einfach abstreifen. Trotzdem sucht der Bürger ein selbstbewußtes Bekenntnis zu unserer christlich geprägten Identität, zu christlichen Traditionen vergebens.
Sie finden kilometerlange Protokolle von EU-Verhandlungen zu LGBT-Rechten, zur Selbstbestimmung von Frauen, zur Gender-Sprache, zu den Menschenrechten. Aber der Schutz und die Förderung von Christen und christlichen Positionen sind bei der „christdemokratischen“ Kommissionspräsidentin ein Null-Thema. Und das, obwohl mit 66 Prozent die Christen den größten Anteil von Bürgern in der Europäischen Union stellen. Doch dieser bedeutende Teil unseres Selbstverständnisses und unserer Identität wird von der europäischen wie nationalen Polit-Elite schlicht ignoriert. Schlimmer noch: Es wird aktiv Politik gegen das christliche Menschenbild betrieben.
CS: Sie wollen jetzt aktiv dagegen vorgehen. Verraten Sie uns wie?
Sven von Storch: Egal, ob Sie in Deutschland, Brasilien, Kanada oder an der Krim Urlaub machen: Selbst in den abgelegensten Gegenden finden Sie noch eine Kirche, ein Kreuz, eine christliche Statue oder einen Glockenturm. Uns Christen eint der Glaube. Das ist eine kraftvolle Basis und Orientierung, die alle Christen in der ganzen Welt miteinander verbindet.
Diese Kraft nutzen wir jetzt. Es braucht eine starke Basisbewegung, um christliche Positionen, Werte und Ideale wieder aktiv in die Politik zu tragen. Deshalb haben meine Mannschaft und ich die Initiative Christenschutz gegründet. Wir setzen uns ein für ein freies Bekenntnis des Glaubens, ohne Nachteile zu erleiden. Wir wollen das verschämte Nischendasein beenden, in das die Christen von einer ideologisch unterwanderten Politik immer weiter abgedrängt werden. Wahrheit und Objektivität stehen täglich mehr unter Beschuss. Um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, braucht der Mensch nicht nur eine lokale, sondern auch eine geistige Heimat. Und den bedeutendsten Teil dieser geistigen Heimat und Identität bildet für fast jeden Deutschen und Europäer nun einmal das Christentum – ob er das nun will oder nicht. Die Grundlage für unsere Freiheit im Westen hat das Christentum geschaffen, ohne das Christentum würde diese Freiheit nicht mehr existieren. Das betrifft auch Nicht-Christen.
Wir wollen die Bürger aufklären: Nur eine Politik nach christlichem Menschenbild ist stark genug, dem Totalitarismus, der Diktatur und menschenfeindlichen Ideologien dauerhaft zu trotzen. Das ist gerade jetzt ein hochaktuelles Thema. Dafür setzen wir uns ein. Dafür zählen wir auf das Engagement der Bürger.
CS: Herr von Storch, wir danken Ihnen für das Gespräch.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Die Ungarn mit ihrem mutigen Familien- und Kinderschutz sollten allen EU-Staaten ein VORBILD sein!
Ein Hoch auf MP Viktor Orbán, der sich nicht den Mund verbieten lässt! Außerdem hat das Land schon
seit Monaten den Maskenzwang und andere Zwangsmaßnahmen ENTSORGT!
High, es ist ein Krieg gegen die Fortpflanzung, die im Allgemeinen in Familien eingebunden ist. Es ist also auch ein Kriege gegen die Familien und in der aktuellen Form auch ein Krieg gegen den Beschützer und eigentlich auch Erfinder der modernen echten Familien, die die kleinste funktionierende Gesellschaftsform sind. Die Basis der Kirchen ist ihre Religion. Man versucht darum deren Basis zu vernichten. Die natürliche Geburt soll als das Nächste abgeschafft werden. Menschen werden dann nicht künstlich geboren sondern künstlich erzeugt und haben auch von dann ab keine Menschenrechte mehr, sondern nur noch die Hersteller Rechte an ihnen. Freundlichst Fiete